- Nierenbeckenentzündung
- Pyelitis (fachsprachlich)
* * *
Nie|ren|be|cken|ent|zün|dung 〈f. 20; Med.〉 durch Verschleppung von Krankheitskeimen auf dem Blutweg über die Nieren od. durch Aufsteigen von Entzündungen der Blase durch die Harnleiter od. auf dem Lymphweg vom Darm aus entstehende Entzündung des Nierenbeckens; Sy Nephropyelitis, Pyelitis* * *
Nie|ren|be|cken|ent|zün|dung, die:Entzündung des Nierenbeckens.* * *
Nierenbecken|entzündung,Pyelitis, akute oder chronische Entzündung des Nierenbeckens; Ursache sind in der Regel Bakterien (v. a. Colibakterien, Enterokokken, Proteus), die durch eine aufsteigende Entzündung von Blase und Harnleitern (u. a. bei Dauerkatheterisierung) oder über den Blut- oder Lymphweg bei anderen entzündlichen Prozessen einwandern. Begünstigend wirken Nässe und Kälte, Abflusshindernisse (z. B. Prostataadenom, Steinbildung), Schwangerschaft (Einengung der ableitenden Harnwege, Verschiebung des pH-Werts im Harn), funktionelle Störungen wie Rückfluss von Harn in die Niere (vesikourethraler Reflux), Querschnittslähmung, Stoffwechselkrankheiten (Diabetes mellitus, Gicht) und Vorschädigungen der Niere durch Arzneimittelmissbrauch, Gefäßveränderungen bei Bluthochdruck, Arteriosklerose, organischen Veränderungen wie Zystennieren.Da die Papillen des Nierengewebes in das Nierenbecken ragen, kommt es meist (immer bei der chronischen Nierenbeckenentzündung) zu einem Übergreifen auf Nierenzwischengewebe (Interstitium) und Tubuli, der Pyelonephritis, als häufigster Erkrankung der Niere.Die Symptome von Nierenbeckenentzündung und Pyelonephritis bestehen bei akuter Erkrankung in plötzlichem hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und ausstrahlenden Rückenschmerzen, erhöhter Harnausscheidung, Harntrübung (durch Schleim, Eiter, Eiweiß, weiße und rote Blutkörperchen); die teils sich anschließende chronische Form (häufig von akuten Schüben unterbrochen) ist meist symptomarm. Bei ihr besteht die Gefahr einer eitrigen Einschmelzung des Nierengewebes (Pyonephrose) oder einer pyelonephritischen Schrumpfniere mit Niereninsuffizienz.Die Behandlung erfordert eine reichliche Flüssigkeitszufuhr und die medikamentöse Anwendung von Antibiotika, gegebenenfalls eine Behebung der Harnabflussstörung.* * *
Nie|ren|be|cken|ent|zün|dung, die: Entzündung des Nierenbeckens; Pyelitis.
Universal-Lexikon. 2012.